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kathreinjane

Bitterstoffe und Vitamine sprießen auch im Winter

Aktualisiert: 7. Feb. 2021




Grün und leicht erbsig, so schmecken die kleinen Blätter der Vogelmiere im Moment, wir haben sie heute in den Hochbeeten des Essbaren Gartens im Innsbrucker Stadtteil St. Nikolaus entdeckt und natürlich gleich verkostet. Die vergangenen Wochen waren ungewöhnlich mild, sodass an vielen Plätzen noch Wildkräuter sprießen, die wir ernten können. Selbst ein paar frostige Tage oder eine Schneedecke machen ihnen nichts aus. Viele Wildpflanzen sind Überlebenskünstler, manche Pionierpflanzen, sie brauchen nur wenige sonnige Tage, um neu auszutreiben.


Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide und Mineralstoffe und Vitamine, die in ihnen stecken, können auch im Winter unsere Ernährung bereichern. In Wildkräutern stecken mehr davon als in Kulturgemüse, hier ein kleiner Vergleich:


Kopfsalat Magnesium 11 Kalzium 37 Eisen 1,1

Feldsalat Magnesium 13 Kalzium 35 Eisen 2,0

Vogelmiere Magnesium 39 Kalzium 80 Eisen 8,4

Löwenzahn Magnesium 23 Kalzium 50 Eisen 1,2

Brennnessel Magnesium 71 Kalzium 630 Eisen 7,8


(Quelle: Andrea Bregar, Wildkräuter und kultivierte Kräuter im und rund um den Garten)





Der Star unter den Grünen ist die Vogelmiere, sie sprießt an warmen Hausecken auch unter der Schneedecke weiter und macht sie fein in Salat und auf Brot. In ihr stecken reichlich die Vitamine A, B und C.


Das Gänseblümchen sieht nicht nur dekorativ aus, es lockt auch mit Vitamin C, Magnesium und Eisen.



Spitzwegerich, Plantago lanceolata, und Gänseblümchen, Bellis perennis. Fotos: plantain/pixabay.com; kommons.wikimedia.org / Alex Menk (rechts)



Die Gundelrebe kriecht am Boden, ihre Blätter eignen sich als Würzkraut.


Die Brennnessel gilt als Unnahbare, mit jungen Trieben bricht sie sich auch durch die Schneedecke einen Weg.


Die gelben Blüten des Löwenzahns leuchten manchmal bis in den Dezember hinein, seine Blätter sind wegen ihres hohen Vitamin C Gehaltes und ihrer Bitterstoffe besonders wertvoll. Die Wurzel wurde früher übrigens geröstet und als Kaffeeersatz verwendet.


Der Sauerampfer ist manchen von uns aus der Kindheit bekannt, seine säuerlichen Blätter waren uns an heißen Sommertagen Erfrischung. Zu viel davon sollte man davon jedoch nicht verzehren, eine hohe Dosis an Oxalsäure kann Durchfall auslösen.


Auch die Blätter des Spitzwegerichs lass sich jetzt noch vereinzelt finden, sie erinnern geschmacklich an Pilze, die in ihnen enthaltenen Schleimstoffe linder übrigens Hustenreiz.


Jetzt sind die Blätter meistens sehr klein und jung und schmecken daher besonders fein. Bevor du zu sammeln beginnst, sei dir sicher, dass du die Pflanzen erkennst. Im Frühling begleite ich dich wieder gerne im Rahmen von Wildkräuterkursen.


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