Foto: fairtrade/ Baumwolle
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! Mit diesem Satz wurde ich durch das Geographie-Studium begleitet und tatsächlich widersteht man mit entsprechender Kleidung auch dem übelsten Wetter. Die Anforderungen an diese sind oft hoch, für Zeit in Wald und Berg braucht man Kleidung, die auch funktional ist.
Wind, Kälte und Wasser sind die Reize, hohen Belastungen an manchen Tagen, häufig bedeutet Funktionalität auch ein Mehr an Chemie und Synthetik und damit chemischen Stoffe, die mit Naturverbundenheit rein gar nichts zu tun haben. Auch das Färben von Stoffen verbraucht eine kostbare Ressource: Wasser. Wer sich mit den Produktionsbedingungen von Kleidung beschäftigt, erkennt bald, das ist ein "schmutziges" Geschäft. Es gibt Initiativen und Labels, die Konsumenten hinter die Produktionsbedingungen blicken lassen, darauf gehe ich in einem anderen Beitrag ein, der im Magazin Innsbrucklaeuft erschienen ist.
Nun wollen und können wir in vielen Situationen nicht auf Funktionalität verzichten, Second Hand zu kaufen wäre ein Lösung, viele Membrane leiden allerdings unter mechanischer Beanspruchung und verlieren mit der Zeit an Funktionalität. In dieser Reihe gibt es auch Tipps wie wir dennoch ressourcenschonend unterwegs sein können. Der Beitrag ist teilweise im Magazin #Innsbrucklaeuft erschienen, eine Publikation eines Sport-Veranstaltungsteams, das ich seit vielen Jahren in der Kommunikation und seit einiger Zeit auch im Bereich "Nachhaltigkeit" begleiten darf.
Ich war mal eine Plastikflasche - recycelte Phasern. Eine Branche reagiert auf die Herausforderungen der Zeit, nicht immer mit wirklich durchgängigen nachhaltigen Visionen, Stichwort Greenwashing, aber das ist eine anderes Thema, dem sich auch auf der Sportmesse ISPO 2022 in München gewidmet wurde. Die hoffnungsvolle Nachricht: immer mehr Hersteller von Sportmode produzieren inzwischen Kleidung aus recycelten Fasern. Zu erkennen war das auch auf der ISPO 2022 an den Werbetafeln: wie "Ich war mal eine Plastikflasche." Naturfasern wie Eukalyptus, Hanf, Holz oder Kokos werden auch in der Sportmode-Industrie beliebt. Wer Kleidung aus nachwachsenden Rohstoffen trägt, hinterlässt grundsätzlich einen kleineren CO2-Abdruck, aber auch bei Fasern wie Merino muss man sich die Produktionsbedingungen genauer anschauen, sagen unsere Sportartikel-Händler. Reinhard Kessler, einer der Betreiber der Laufboutique Rückenwind, war in München unterwegs und hat sich auf der ISPO umgeschaut.
Wer fair produzierte Sportkleidung kauft, schont auch die Ressource Mensch, denn um billige Kleidung auf den Markt zu bringen arbeiten in vielen Fabriken weltweit Menschen zu teils fragwürdigen Arbeitsbedingungen. „Clean Clothes“, eine Kampagne für Saubere Kleidung, wirft einen Blick auf Produktionsbedingungen in den Ursprungsländern und erarbeitet mit bekannten Firmen einen Verhaltenskodex. Wo sich hier dein Lieblingslabel einordnen kann, erfährst du im Firmen Check, dem Datenbankprojekt der Kampagne, das aufgrund einer europaweiten Firmenbefragung und Analyse untereinander vergleichbare Profile von Mode- und Outdoor-Unternehmen liefert. Dass es nicht immer leicht ist hinter die Kulissen und in die Fabriken in Bangladesch oder Kenia zu schauen, kann man aus dem Report auch lesen.
Filmtipp: Faire Mode statt Fashion. In der 3sat-Dokumentation zeigen Kurt Langbein und Anna Katharina Wohlgenannt die Schattenseiten der Modeindustrie und die Alternativen für alle, die bei Kleidung mehr auf Produktionsbedingungen und Herkunft achten wollen.
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