Wo beginnt man in der Frage nach der richtigen Ausrüstung? Mal ganz unabhängig von deinen Plänen gelten diese Basics für alle Schneeschuhwanderer:
Schuhwahl.
In die Schneeschuhe schlüpft man in Winter- oder Bergschuhen, die wie beim Sommerwandern im besten Fall gut eingelaufen sein sollten. Nachdem ich als Guide erlebt habe, wie schnell sich Zehen leichte Erfrierungen holen können, bestehe ich inzwischen auf das Tragen von wasserdichten, festen, wärmenden (Berg)-Schuhen! Viele Schneeschuhwanderer nutzen auch Snowboardboots, damit habe ich jedoch keine Erfahrung von der ich euch berichten könnt. Winter-Boots wie etwa von #Sorel sind eine tolle Sache für Spaziergänge in flachem Gelände, wenn wir jedoch Höhenmeter überwinden wollen, wünsche ich mir jedoch mehr Halt.
Gamaschen.
Das ist ein Überzug, den man über die Füße bis zu den Waden stülpt. Damit kann ich vor allem im hohen Schnee zusätzlich das Eindringen von Schnee verhindern, viele Skitourenhosen, speziell Hardshell, haben an dieser Stelle einen entsprechenden Einsatz.
Der richtige Schneeschuh
Hier gibt's in den Bergsport-Geschäften viele verschiedene Modelle zur Auswahl und man fühlt sich schnell verloren, wenn sich der Berater auch nicht so wirklich in dem Thema auskennt. Wenn du ein paar Tipps im Hinterkopf behältst, findest du schnell das richtige Paar.
Viele Krallen/ Spitzen an der Unterseite des Rahmens geben mehr Halt. Sie sorgen dafür, dass du im Schnee nicht rutschst. Je mehr Krallen desto besser. Die große Greifkralle entlang des Fußballens gibt dir zusätzlich einen besseren Halt auf Eis und in steilem Gelände.
Steighilfe oder nicht? Wenn das Gelände steiler wird, alpiner, macht sich die Steighilfe bezahlt. Anfangs scheint es oftmals mühsam den Bügel, der simpel ist, hoch und später wieder runter zu klappen. Wenn du das im Trockentraining übst, ersparst du dir später mit klammen Fingern das Herumgeschiebe. Weil du deine Ferse dadurch höher stellst wird das Bergaufsteigen leichter. Wichtig zu wissen: bergauf mit den Zacken voran aufsteigen. Durch die Gewichtsverlagerung greift die Kralle am Fußballen besser in den Boden.
Die richtige Schneeschuhgröße
Die hat mehr mit deinem Gewicht denn mit deiner Schuhgröße zu tun. Logische Regel: Da der Schneeschuh in seiner Funktion das Absinken im Schnee verhindern soll, muss die Auflagefläche des Schneeschuhs größer werden, je größer das Gewicht ist. Gemeint ist das Gesamtgewicht des Wanderers, inklusive Rucksack und Bekleidung. Die kleinste Schneeschuhgröße 22 trägt bis zu 70 kg. Eine mittlere Größe 25 trägt bis zu 100 kg und für mehr als 100 kg ist die Schneeschuhgröße 30 nötig. Einige -Hersteller bieten extra Modelle für Frauen an. Die Unterschiede? Bitte nicht lachen: die Farbe. Manche haben eine schlankere Form als die Unisex Schneeschuhe.
Bitte geh' nicht nach Aussehen, sondern nach Funktionalität.
Bekleidung
Mütze, Schlauchschal, Schal und Handschuhe sind die must-haves für unterwegs. Besonders bei den Handschuhen brauchst du nicht sparen. Frierst du leicht, fühlst du dich in Fleece-Handschuhen und Merino-Handschuhen sowie Ski-Handschuhen wohl. Da dir bergauf bestimmt bald warm werden wird, lohnt es ein zweites dünneres Paar Handschuhe griffbereit, im Rucksack, zu haben. Ein Ersatzpaar tut auch bei feuchten Handschuhen immer gut.
Zwiebelschichten
Unter deiner Winterjacke trägst du am besten mehrere Schichten, beginnend mit einer wärmenden aber Feuchtigkeit nach außen leitenden Schicht, die Verwendung von Merino hat sich hier schon vielfach bewährt. Dem folgt eine wärmende Schicht zum Beispiel aus Fleece und darüber die wind- und wasserabweisende Wintersportjacke. Weil das Schneeschuhwandern durchaus anstrengend sein kann, kannst du dann eine oder mehrere Schichten ausziehen und dich anpassen ohne zu unterkühlen.
Mit Merinowollsocken bist du ebenso gut beraten. Sie saugen die Feuchtigkeit gut auf und beugen Blasenbildungen vor. Vielleicht schreib ich zum Thema Bekleidung noch einen extra Beitrag.
Auch Stöcke sind essenziell für das Schneeschuhwandern, insbesondere wenn es bergauf geht oder für Anfänger. Mit etwas Übung erleichtern sie dir das Gleichgewicht zu halten. Es gibt eigene Stöcke für den Winter, ich hingegen verwende meine Sommerwanderstöcke von @Leki mit Schneetellern.
Gut gepackt?
Ersatzkleidung, Trinken und Jause packst du in deinen Rucksack, der über mehrere Stunden getragen, noch immer bequem sein sollte.
Tipp aus der Praxis
Zusätzliche Riemen sind praktisch, damit kannst du deine Schneeschuhe befestigen, da es nicht immer so sein wird, dass du von bis zur Haustüre mit deinen Schneeschuhen wandern kannst. Expander sind robust und leicht.
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