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kathreinjane

Tipps und Tricks für Gruppen-Wanderungen - Teil 1


Halbe Sachen waren noch nie mein Ding und das macht manche Jobs dann auch etwas herausfordernder.


Die Welt ist komplex, so sind auch wir Menschen. Um mit unserer Komplexität besser mitgehen zu können, besuche ich auch immer wieder Fortbildungen zu den Themen. Als Bergwanderführerin, Natur-Vermittlerin, Kräuter- und Wildnispädagogin hab ich gelernt: du kannst nicht alle Teilnehmer*innen glücklich machen, aber du kannst versuchen das bestmögliche für alle zu bieten.

Was die anderen daraus machen, liegt nicht in deiner Hand.


Die Touren und Workshops, die ich 2024 leiten durfte, waren irre lehrreich auf der Erfahrungs- und Beziehungsebene.


Learning Nr. 1: Wenn es mir gut geht, strahlt das aus

Morgenmuffel ist irgendwie nicht drin, wenn man die Rolle des Gruppenleiters inne hat. Dennoch gibt es Tage an denen ich es morgens gerne mal stiller angehe, das öffne ich auch meinen Teilnehmer*innen ;-) und erzähl ihnen das dann auch. Manchmal kann ich daraus eine meditative "Gruppen-Übung" machen, manchmal nicht. Interessanterweise gibt es auch immer verschiedene Kommunikations-Typen in meinen Gruppen und noch bevor ich zu lenken beginne, höre ich in Gespräche.

Außerdem: Damit es mir gut, muss ich in den Tagen unterwegs auch gut auf mich achten. Ich habe sehr früh damit begonnen unterwegs keinen Alkohol zu trinken, weil ich diese Präsenz halten wollte.




Learning Nr. 2: Du wirst nie alle Erwartungen erfüllen können und das liefert erstmal Konflikt

Ein Bergwanderführer ist so und so! Diesen Satz höre ich immer wieder und denke mir: verschiedene Teilnehmer*innen verlangen nach verschiedenen Typen von Führungspersonen. Das mag anfangs mitunter nicht für jeden passen, nach einer Kennenlernphase läuft es bis auf wenige Ausnahmen richtig gut und da meine ich gar nicht unbedingt "dass man sich mit den Bedingungen abfinden muss". Im Gespräch lässt sich auch dem eigene Führungsstil auf den Grund gehen. Reibungspunkte helfen für das persönliche Learning unglaublich gut.


Seit ich vor vier Jahren vor meiner Gruppe offen mit verschiedenen Punkten konfrontiert worden bin, früh morgens, und ich das - woher auch immer - offenbar professionell auflösen konnte (so haben mir das meine Psychotherapeuten, die Teilnehmer waren) abschließend mitgegeben, vertraue ich im meine Fähigkeiten. Damit komme ich auf den vorhin genannten Punkt zurück: damit ich die Situation vollständig erfassen kann, muss ich unterwegs auch gut auf mich achten.



Learning Nr. 3: Hab einen Plan aber bleib flexibel und dann klar in der Kommunikation

Die meisten meiner Mitwanderer geben sich in die Obhut einer Wanderführerin weil sie Kontrolle abgeben wollen, anderen sind die Berge völlig unbekanntes Terrain und vertrauen sich einem Local an und dann gibt es jene, die am Berg unglaublich viel Erfahrung gesammelt haben und im Grunde keinen Guide bräuchten. Die Meisten sind dir dankbar für den PLAN und die Fußnote, dass sich jederzeit aufgrund verschiedener Umstände wie Wetterbedingungen, Wegsperren etc. etwas ändern kann.


Zwei Reiseleiter aus Japan waren 2024 diesbezüglich meine größten Lehrmeister. Spontanität ist einer wertvolle Qualität, kann allerdings Menschen, die Struktur brauchen total verunsichern.




Verschiedene Teilnehmer*innen, verschiedene Erwartungen und Bedürfnisse. Fotos: Jane Kathrein

Jede Wanderung, jeder Workshop ist auch ein großes Learning für die Leiterin

Mit dieser Demut kann Begegnung auf Augenhöhe überhaupt erst stattfinden. Es gibt immer etwas zu lernen.


Viel Spaß auf deiner Reise durch das Jahr 2025

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