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kathreinjane

Vogelmiere: Die Kraft, die aus der Zartheit wächst

Die meisten Gärtner kennen die Vogelmiere, sie lockt mit zarten, weißen Sternblüten und ist ein Wildgemüse, auch wertvoller Schutz und Mulchersatz für den nackten Boden. So wie übrigens viele Wildkräuter, die nach den Prinzipien der Permakultur kurz geschnitten und nicht ausgejätet werden. Dazu ein anderes Mal mehr.



Stellaria media gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) und wächst das ganze Jahr über, mancherorts findet man sie auch unter einer Schneedecke. Sie mag feuchte Böden und breitet sich gerne auf brach liegender Erde aus, daher ist die Vogelmiere ein idealer Bodendecker. Im Englischen heißt sie chickweed , sie wird auch Hühnerdarm (wahrscheinlich in Anlehnung an den kriechenden, runden und gewundenen Stängel), Hühnerscherbe, Mäusegedärm oder Hustdarm genannt.


Sie kann bis zu 40cm hoch werden, hat einen dünnen, weichen, runden Stängel. Die Blätter sind oval und spitz und fühlen sich leicht fleischig an. Die Blüten sind weiß, klein und zart, erinnern an kleine Sterne. Sie können das ganze Jahr über blühen.


Verbreitung

Weil mich die Teilnehmer meiner Kurse immer wieder danach fragen, ja sie ist tatsächlich weltweit verbreitet, kommt häufig in lückigen Unkrautfluren, auf Äckern, in Gärten und Weinbergen, an Wegen, Schuttplätzen und an Ufern vor. Sie mag feuchte, nährstoffreiche Böden, mitunter auch Schatten. In den Allgäuer Alpen findet man sie im Tiroler Teil bis hoch zum Gipfel der Jöchelspitze auf den Schaflägern (2226 m).


Küche und Gesundheit

Wie wildes Gemüse kann das leicht nach jungen Erbsen schmeckende Kraut genutzt werden, Kinder lieben es als Rohkost zum Knappern. Schmeckt herrlich im Kräutertopfen (für meine Kinderkurse mische ich den Topfen 50:50 übrigens mit Sauerrahm), Kräuterbutter und Pesto. Ich persönlich streue sie lieber über Salate oder Suppen, bevor ich sie zerquetsche, vielleicht liegt es an ihrer Zartheit, ich weiß es nicht. Ein Esslöffel fein gehackter Wildkräuter täglich wirkt wahre Wunder auf den Stoffwechsel.


Schon rund 50g decken bereits den täglichen Vitamin C Bedarf und das ist reichlich mehr als in den uns bekannten Salaten steckt. Chlorophyll, Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen wirken blutreinigend und stärken von Innen. Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp empfahl Vogelmiere bei Lungenleiden, Husten und Hämorrhoiden. Sie wird gerne für Hustentees verwendet, da auswurfsfördernd. Die Vogelmiere kann bei schleimigem Husten gut tun.


Wirkung von Stellaria:

  • auswurffördernd bei schleimigen Husten

  • entzündungshemmend

  • wundheilungsfördernd

  • zusammenziehend

  • schmerzlindernd

  • antibakteriell und antiviral

  • harntreibend


Anwendung bei:

  • Husten und Bronchitis

  • Grippalen Infekten

  • Insektenstichen, Hautjucken, Verbrennungen

  • Ausschläge

  • Neurodermitis und Schuppenflechte

  • Hämorrhoiden

  • Frühjahrsmüdigkeit


Wie kann man Vogelmiere verwenden ?

Tee (frisches, getrocknetes Kraut)

Umschläge

Sitzbad

Augenbad

Salben, Ölauszüge

Frischer Pflanzensaft


Traditionell wurde schon im Mittelalter eine Salbe aus der Vogelmiere und Schmalz zubereitet. Solche eine Salbe kann man gegen oben genannte Hauterkrankungen einsetzen, selber noch nicht ausprobiert, lasse ich Dich zeitnah an der Herstellung teilhaben. Statt Schmalz verwendet man auch geruchsarme Öle und Shea oder Kakaobutter.

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