Jetzt blitzen sie hervor, die blauen Beeren, die Rauschbeere. Manch Wanderer greift dann beglückt zu und wird enttäuscht, denn Vaccinium uliginosum, auch Trunkelbeere, Moorbeere oder Nebelbeere genannt, schmeckt nicht wie eine Blaubeere. Obwohl sie ihr zum Verwechseln ähnlich sieht, gehört sie doch zur Gattung der Heidelbeere, leicht süßlich im Geschmack.
Wie lassen sich die beiden unterscheiden? Junge Zweige der Rauschbeere verfärben sich rasch bräunlich, sie sind stielrund (nicht grün und kantig bis geflügelt wie bei der Heidelbeere). Das Fruchtfleisch der Rauschbeere ist weiß, das der Heidelbeere Blau. Im Geschmack fällt die Rauschbeere sehr schnell durch den süßlich faden Geschmack auf.
Foto: Vaccinium_uliginosum/ CarlAxelMagnusLindman_Nordens Flora
Berauscht. Gelegentlich wurden nach dem Verzehr von Früchten rauschartige Erregung, Erbrechen, Pupillenerweiterung und Schwindelgefühl beobachtet. Verantwortlich
dafür ist wahrscheinlich der auf den Beeren
schmarotzende Schlauchpilz Monilinia megalospora,
da in den Beeren selbst keine giftig oder psychoaktiv wirkenden Substanzen gefunden werden konnten.
Schmetterlingsnahrung. Die Rauschbeere ist eine wichtige Schmetterlingsnahrungspflanze. Die Blätter sind die einzige Nahrung des stark gefährdeten Hochmoorgelblings (Colias palaeno), wird ein Hochmoor bzw. Waldmoor zerstört, geht mit der Rauschbeere auch die Lebensgrundlage dieses Falters verloren!
Heilwirkung und medizinische Anwendung. Getrocknete Beeren und Blätter der Rauschbeere werden wie die Heidelbeere in der Volksheilkunde bei Durchfällen und Blasenleiden gegessen, die gerbstoffreichen Blätter als Tee getrunken. Letztere wurden übrigens auch zum Gerben von Fellen verwendet.
Foto: Heidelbeere_Vaccinium_myrtillus/ Nordens Flora
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